Über mich

Ich und mein Weg

Keine zu klein, eine Pferdeliebhaberin zu sein.

Keine zu klein, eine Pferdeliebhaberin zu sein.

Pferde sind von klein auf meine Passion, meine grosse Leidenschaft. Musste meine zehn Jahre ältere Schwester auf mich aufpassen, nahm sie mich in den Reitstall mit. Mit Pferden zusammen zu sein, war für mich schon als kleines Mädchen normal. Ich wusste damals gar nicht, dass es Menschen gibt, die nichts mit Pferden zu tun haben. Mit vier Jahren habe ich zum ersten Mal ein grosses Pferd geführt, das Foto sagt alles.

Der frühe Wunsch mit Pferden zu arbeiten – aber nicht um jeden Preis

Mit ungefähr sechs Jahren sass ich mit meiner Familie in einer Vorstellung des Circus Knie und habe einen Zwölferzug Lippizaner – vorgeführt von Fredy Knie sen. – bestaunt. Nach der Nummer habe ich meiner Familie verkündet, dass ich mit diesen «Rössli» einmal arbeiten werde – und – wurde natürlich belächelt.

Mit zehn Jahren dann die ersten Reitstunden und auch zum ersten Mal vom Pferd gepurzelt. Glücklicherweise wurde das in keinem Foto festgehalten. 😉 Es folgten viele Jahre mit Reitstunden, Pflegepferden und an jedem Wochenende begleitete ich mit Freundinnen unseren damaligen Reitlehrer an Springturniere, wo wir halfen die Pferde zu betreuen. Somit bewege ich mich seit meiner Jugend in der Pferdeszene.

Schon früh ist mir aber klar geworden, dass mir nicht alles gefällt, was in der Pferdehaltung und im Pferdesport passiert. Dass ich bis heute nicht verstehe, wieso Menschen Pferde misshandeln, brauche ich nicht zu erklären. Ich kann und konnte auch nie nachvollziehen, wieso Pferde für Fehler und schlechte Resultate im Sport bestraft werden – und wollte somit auch nicht Teil dieser Seite des Pferdesports werden. Jedes Pferd gibt immer alles was es im entsprechenden Moment geben kann. Schlechte Resultate entstehen weil der Mensch Fehler macht, das Pferd falsch einsetzt oder Dinge von ihm verlangt, für die es kein Talent hat. Diese Dinge waren mir bereits klar, als es mit Sechzehn um die Berufswahl ging. Ich kannte aber auch keine Alternativen. Pferdeflüsterer, Horsemanshipkurse oder ganzheitliche naturnahe Pferdehaltung waren noch kaum bekannt.

Die Arbeit mit Pferden beim Circus Knie – für mich eine Offenbarung

Einzig bei der Familie Knie im Schweizer Nationalcircus ist mir bei jedem Besuch von Vorstellungen und von den (immer) öffentlichen Proben aufgefallen, dass zwischen Menschen und Pferden ein anderer Draht bestand als anderswo. Diese Art mit Pferden zu kommunizieren und mit ihnen zu arbeiten wollte ich selber erfahren und lernen. Gleich nach Abschluss meiner Lehre als Kauffrau habe ich mich bei Fredy Knie jun. vorgestellt und wurde für gut befunden, den Winter 1989/90 im Knie-Winterquartier in Rapperswil sowie einen Monat am Weltweihnachtszirkus im Amsterdamer Theater Carré zu verbringen.

Meine Zeit bei der Familie Knie – für mich eine Lebensschule.

Meine Zeit bei der Familie Knie – für mich eine Lebensschule.

Von und bei der Familie Knie habe ich gelernt, Pferde als gleichwertige Partner wahr zu nehmen und zu wertschätzen. Im Circus Knie werden Pferde und alle anderen Tiere genauso gut behandelt wie die Menschen. Man geht klar davon aus, dass auch die Tiere ihr möglichstes zum Erfolg des Unternehmens beitragen.

Mit Pferden zu leben und zu arbeiten ist eine Herzensangelegenheit

Das vielleicht wichtigste Zitat das ich je zu Pferdehaltung und Pferdetraining gehört habe ist: «Die Schönheit und die Leistung der Pferde sind sichtbar gewordene Liebe.» Diese Aussage stammt vom verstorbenen Fredy Knie sen. und hat mich tief berührt. Seither bin ich überzeugt, dass nur die tiefe Liebe und Verbundenheit zwischen Mensch und Pferd zu einem für beide Seiten angenehmen und befriedigendem Zusammenleben und zusammen arbeiten und zu Erfolg im Sport führen.

Seit über 25 Jahren setze ich mich nun intensiv mit den Themen ganzheitliche Pferdehaltung und ganzheitliches Pferdetraining, Tierkommunikation, Tierpsychologie und Horsemanship auseinander. Leider muss ich immer wieder feststellen, dass gleichwertige Partnerschaften zwischen Mensch und Pferd noch immer selten sind. Die meisten Menschen stellen sich über das Tier, schlimmstenfalls werden die Tiere sogar wie eine Sache behandelt bzw. misshandelt und speziell Pferde wie Sportgeräte gehandhabt.

Für mich eine Lebensaufgabe

Ich sehe es als eine meiner Lebensaufgaben, Pferde und Menschen auf einer partnerschaftlichen Ebene zusammen zu bringen und Pferdemenschen und Pferdeprofis für eine ganzheitliche Pferdehaltung und ein ganzheitliches Pferdetraining zu sensibilisieren. Ebenso ist es mir ein grosses Anliegen das Image der Reiter und Pferdeprofis sowie das Image des Reitsports zu verbessern. Dies kann aber nur erreicht werden, wenn die Menschen mit aller Konsequenz begreifen, dass sie auf die Pferde angewiesen sind, nicht umgekehrt.

«Ein Pferd ohne Reiter bleibt ein Pferd. Ein Reiter ohne Pferd, ist nur noch ein Mensch.»
Stanislaw Jerzy Lec (1909 – 1966) poln. Lyriker